Die Vermessung der Nachhaltigkeit

Die Bestimmung, Erfassung und Auswertung relevanter Nachhaltigkeitsfaktoren ist komplex. Gerade bei touristischen Reisezielen bzw. Regionen gestaltet sich ein nachhaltiger Umgang mit Mensch und Umwelt schwierig. Die Liste der Stakeholder ist lang und breit gefächert. 

Das Forschungsprojekt Green Destination sucht mit Wissenschaftlern der Hochschule Konstanz und der Hochschule für Technik Rapperswil im Verbund mit Experten und Entscheidungsträgern aus der Praxis nach Konzepten für ein softwaregestütztes Nachhaltigkeitsmanagement. Das zentrale Ziel ist es, Fortschritte im umwelt- und sozialverträglichen Destinationsmanagement messbar und damit sichtbar zu machen.

Kennzahlenmodelle für nachhaltiges Destinationsmanagement

Eine benutzerfreundliche und funktional vollwertige Webanwendung ist das eine. Die zu verarbeitenden Inhalte und Betriebsdaten sind das andere. Für ein realitätsnahes Softwarekonzept bedarf es einer umfassenden Ermittlung der Anforderungen zukünftiger Endanwender. In Zusammenarbeit mit dem Fachgebiet Tourismusmanagement (Prof. Dr. Thimm) werden daher zahlreiche Experten aus der Tourismusbranche, der öffentlichen Hand und weiteren Experten aus branchennahen Institutionen befragt.

Das Resultat der Expertengespräche stellt eine Ist-Analyse der derzeit vorliegenden Handlungspraktiken im Destinationsmanagement dar. Mit Hilfe dieser Ergebnisse und den aktuellen Forschungsansätzen für ein nachhaltiges Management von Destinationen entstehen Kennzahlenmodelle zur Bewertung von ökologischen, sozialen und ökonomischen Faktoren.

Reduktion der Komplexität durch intelligente Software

Will man neben den ökonomischen Kenngrößen hinsichtlich ökologischer und sozialer Faktoren Erfolge vorweisen, steigt unweigerlich die Komplexität für die Entscheidungsträger touristischer Betriebe. Mit Green Destination soll ein Managementcockpit entstehen, das dem Entscheidungsträger dabei hilft im Modell der drei Säulen die Balance zu halten.

Das intelligente Software-System wird dem Monitoring und Benchmarking der relevanten Nachhaltigkeits-Kennzahlen und Indikatoren im Destinationsmanagement dienen. Faktoren wie Mobilität, Ressourcennutzung, Energieverbrauch, Mitarbeiterzufriedenheit oder die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben sowie geltender Zertifizierungsstandards werden von diesem System gleichermaßen berücksichtigt und verarbeitet.

Daneben soll Green Destination als Kommunikations- und Verbreitungsplattform dienen. Erprobte und erfolgreiche Handlungspraktiken im Kontext des nachhaltigen Destinationsmanagement sollen Nachahmer finden, denn eine intakte Umwelt betrifft uns alle.

Projektpartner

Das Konstanzer Institut für Prozesssteuerung leitet das Projekt Green Destination federführend. Nachstehend werden die mitwirkenden Projektbeteiligten aufgeführt. Fachgebiet Tourismusmanagement der Hochschule Konstanz (Prof. Dr. Tatjana Thimm)

Institut für Landschaft und Freiraum der Hochschule für Technik Rapperswil (Prof. Dr. habil. Dominik Siegrist)